Klasse statt Masse:
1938 Maybach SW 38

← zur Übersicht
 

Die Fa. Schlotterbeck Automobil AG mit Sitz in Basel und Zürich war der schweizerische General­importeur für Maybach-Fahrzeuge. Sie bestellte diesen einmaligen Maybach Typ SW 38 als Ausstellungsstück für den Genfer Automobilsalon 1938. Die Verzollung fand am 25. Februar 1938 statt.

Die Fa. Schlotterbeck hatte ausdrücklich auf dem langen Radstand ein zweitüriges Cabriolet bestellt, was unüblich war: Normalerweise wurden auf einem Fahrgestell mit langem Radstand nämlich nur viertürige Karosserien aufgebaut, während zweitürigen Karosserien der kurze Radstand vorbehalten war. Die überaus elegante Linienführung verdankt dieses Fahrzeug seinem langen Radstand. Trotz seiner Länge von fast sechs Meter verfügt es nur über einen kleinen, von innen zugänglichen Kofferraum mit maßgefertigten Koffern. Die Reserveräder im Heck lassen die ohnehin schon sehr fließende Karosserie besonders lang und elegant erscheinen.

Herr Max Wirth-Kälin, wohnhaft in der Gartenstraße in Basel, kaufte das Auto auf dem Automobilsalon in Genf. Nach dem Zweiten Weltkrieg verkaufte die Witwe Wirth-Kälin den Maybach an einen deutschen Rechtsphilosophen, der diesen Maybach wegen seiner außergewöhnlich eleganten Karosserie liebte. Diese Liebe ging so weit, dass er sein Studium unterbrach und eine Lehre als Kfz-Mechaniker absolvierte, um seinen geliebten Maybach selbst warten zu können.

In dem SW-Tonfilm von Richard von Frankenberg aus dem Jahr 1961 „Neue Freude an alten Autos“ ist diese Leidenschaft verewigt.

Nach einer langjährigen Restauration erstrahlte unser „schwarzer Prinz“ wieder in altem Glanz und war damit zwangsläufig dazu prädestiniert, vom 5. bis 17. März 2002 zum zweiten Mal der Star auf dem Genfer Automobilsalon zu sein.

ERSTBESITZER:
Direktor Max Wirth-Kälin, Färberei und Appretur

Top